Wie heiß dürfen Magnete werden?
Die Einsatztemperaturen von Magnetmaterialien unterscheiden sich je nach
Material. Dies liegt daran, dass die magnetischen Eigenschaften von
Magneten durch die Elementarmagnete bestimmt werden. Diese
Elementarmagnete sind kleine magnetische Bereiche in den Atomen des
Magnetmaterials. Bei zu hohen Temperaturen verlieren die
Elementarmagnete ihre parallele Ausrichtung und der Magnet verliert
seine magnetischen Eigenschaften.
Die ungefähren Einsatztemperaturen der oben genannten Magnetmaterialien sind:
- Ferrit: ca. 200 °C
- SamCo: ca. 250 °C
- AlNiCo: ca. 500 °C
- Neodym: je nach Güte 80 °C bis 200 °C
Bei Neodym-Magneten gibt es unterschiedliche Gütegrade, die andere maximale Einsatztemperaturen aufweisen:
- N bis 80 °C
- M bis 100 °C
- H bis 120 °C
- SH bis 150 °C
- UH bis 180 °C
- EH bis 200 °C
Wie wirkt sich Hitze auf Magnete aus?
Festzuhalten ist, dass die maximale Einsatztemperatur deutlich unter der Curie-Temperatur liegen kann. Schon weit bevor die Curietemperatur erreicht wird, kommt es in den unterschiedlichen Magnetmaterialien zu spürbaren Schwächungen des Magnetfelds.
Der Grund hierfür liegt im physikalischen Hintergrund der Remanenz. Remanenz ist die Fähigkeit eines Magneten, ein Magnetfeld auch nach Entfernung des äußeren Magnetfeldes zu behalten. Die Remanenz wird durch die Ausrichtung der Elementarmagnete bestimmt. Je besser die Ausrichtung der Elementarmagnete ist, desto höher ist die Remanenz.
Bei steigender Temperatur verliert die Ausrichtung der Elementarmagnete an Stabilität und die Remanenz nimmt ab. Bei der Curie-Temperatur verliert die Ausrichtung der Elementarmagnete vollständig ihre Stabilität und der Magnet ist unmagnetisch.